Was muss man über die Abtei Melk wissen?


Eines der größten Gebäude aus dem Zeitalter des Barock ist die Abtei Melk, in der gleichnamigen Stadt rechts neben der Donau und am Zusammenfluss der Flüsse Melk und Pielach gelegen. Die Abtei enthält nach wie vor die älteste Schule Österreichs, das ehemalige Internat Stiftsgymnasium Melk. Die Schule ist seit dem 12. Jahrhundert mehr oder weniger ohne Unterbrüche geöffnet gewesen. Die Abtei Melk ist zusammen mit der Burgruine Dürnstein eines der Wahrzeichen der Wachau, einer Gegend von Niederösterreich an der Donau.

Entstehung der Abtei Melk

Die Abtei Melk hatte schon lange vor dem Bau des heutigen Gebäudes Bestand. Es wird vermutet, dass schon zur Römerzeit der heutige Klosterfelsen besiedelt wurde. Bauten auf Felsen hoch über den Wasserwegen waren schon damals bevorzugt worden, da man so den Gefahren und Tücken des Wassers entgehen konnte. Im 13. und 14. Jahrhundert durchlebte die Abtei eine schlimme Zeit, als zunächst ein Brand das gesamte Kloster vernichtete und der notdürftige Wiederaufbau durch den Ausbruch von Krankheiten und Hungersnöten beeinträchtigt wurde.

Wiederaufbau im Barock

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde mit Berthold Dietmayr ein junger neuer Abt gewählt, dessen Ziel es war, das Kloster durch einen Neubau komplett neu zu positionieren. Er schloss sich mit dem Baumeister Jakob Prandtauer zusammen und legte 1702 den Grundstein für die neue Kirche. Bis 1736 war die Kirche komplett neu errichtet, wurde jedoch bereits zwei Jahre später erneut durch ein Feuer zerstört. Der erneute Wiederaufbau erfolgte bis 1746. Sowohl Dietmayr als auch Prandtauer erlebten die Weihung der neuen Klosterkirche nicht mehr. Prandtauer verstarb im Jahr 1726 und Dietmayr im Jahr 1739.

Abtei Melk heute

Heutzutage ist die Abtei Melk nach wie vor primär eine Schule, sowie zwecks Finanzierung des laufenden Betriebs auch eine Touristenattraktion. Jedes Jahr bekommt das Kloster Besuch von rund einer halben Million Gästen aus dem In- und Ausland. Die Lage nahe des Donau-Radwanderweges ist dabei einer der Vorteile des Klosters. Entsprechend wurden auch Anlagen eingerichtet, die es den Rad-Touristen ermöglichen, ihre Fahrräder und ihr Gepäck während des Besuches sicher unterzubringen.Der laufende Betrieb des Klosters musste in der Vergangenheit auch immer wieder durch Verkäufe aus dem Finanzvermögen des Klosters überbrückt werden. So wurde schon im Jahr 1926 bereits eine Gutenberg-Bibel an die Yale-Universität in den Vereinigten Staaten verkauft. In den 1980er-Jahren musste eine Außenanlage veräußert werden, um eine Renovation zu Gunsten der 900-Jahr-Feiern von 1989 sicherstellen zu können. Die Abtei Stift Melk war außerdem auf der Rückseite der 50-Schilling-Note von 1951 zu sehen.